Vienna Ghosthunters - Verein für paranormale Untersuchungen

Kutná Hora - Sedletz Ossarium

Das Sedletz-Ossarium ist ein Beinhaus in Sedletz, einem Ortsteil von Kutná Hora, etwa 70 km östlich von Prag. Es befindet sich im Untergeschoss der Allerheiligenkirche auf dem Sedletzer Friedhof. Berühmtheit erlangten Kirche und Beinhaus durch die Aufbewahrung von rund 40.000 menschlichen Skeletten, wovon die Knochen von etwa 10.000 Menschen künstlerisch verarbeitet wurden, um Dekorationen und Einrichtungsgegenstände für das Kirchengebäude zu formen.

Alle Bilder sind durch anklicken vergrößerbar

František Rint schuf das gesamte Inventar mithilfe menschlicher Knochen. Hierfür benötigte er die Gebeine von rund 10.000 Menschen. Unweit der Eingangstür führt eine Treppe in das Untergeschoss des Kirchengebäudes. Auf beiden Seiten des Treppenabgangs stehen zwei fast menschengroße Abendmahlskelche. Rechts, neben einem der Kelche, befindet sich ein aus Knochen und Schädeln geformtes Jesus-Monogramm.

In der Raummitte des Untergeschosses hängt ein achtarmiger Luster, der nahezu sämtliche Knochensorten des menschlichen Körpers enthält. Unterhalb des Lusters befinden sich vier Fialen, bestückt mit jeweils 22 Schädeln. Das Gewölbe wurde mit mehreren Girlanden aus Schädeln und Oberarmknochen dekoriert; ähnliche Konstrukte finden sich als Wandschmuck und insbesondere an den Gurtbögen wieder.

Auf der linken Raumseite hängt das ebenfalls komplett aus Knochen gebildete Wappen der Familie Schwarzenberg. Es zeigt unter anderem einen Raben, der – symbolisch und in Anlehnung an die Kämpfe mit den Osmanen im 16. Jahrhundert – einem Schädel (in diesem Fall einem auf dem Schlachtfeld gefallenen Kämpfer) das linke Auge aushackt.

Der Hauptbestand der Gebeine wurde jedoch in den Nebenräumen konisch angehäuft, insgesamt vier gigantische Knochenberge zieren die Seitenschiffe des Souterrains. In den Nischen links und rechts neben dem Hauptaltar stehen zwei Monstranzen. An manchen Schädeln, besonders an denen, die in der Nähe der Nebenaltäre lagern, sind deutliche Spuren der Gefechte während der Hussitenkriege zu erkennen (Dreschflegel, Fausthammer).

Rint selbst hinterließ seinen Namen – aus Knochen geformt – an einer Wand neben dem Treppenaufgang.

Im frühen 15. Jahrhundert wurde im Zentrum des Friedhofs ein zweigeschossiges Kirchengebäude im gotischen Stil errichtet. Im Verlauf der Bauarbeiten wurden die Überreste der Toten exhumiert und im Untergeschoss des Kirchengebäudes eingelagert, das seither als Beinhaus genutzt wurde. Da der Friedhof verkleinert werden sollte, wurde die Exhumierung der Toten auch nach dem Bau der Kirche fortgesetzt. Dieser Auftrag soll laut Überlieferung ab etwa 1511 von einem halbblinden Zisterziensermönch ausgeführt worden sein, der die Gebeine systematisch im Ossarium niederlegte. Insgesamt wurden die Überreste von rund 40.000 Menschen zusammengetragen.

Zwischen 1703 und 1710 baute Johann Blasius Santini-Aichl den Eingangsbereich und einen Teil des Obergeschosses der Kirche im böhmischen Spätbarockstil um. Nach den Josephinischen Reformen wurde die Fürstenfamilie Schwarzenberg auf das Kirchengebäude aufmerksam und kaufte es im 19. Jahrhundert auf. 1870 beauftragte sie den Holzschnitzer František Rint aus Skalitz mit der Innenausstattung des Ossariums auf eher ungewöhnliche Art und Weise: Nicht Holz diente Rint als Baumaterial, sondern die im Beinhaus eingelagerten Knochen.

Für "Spukereignisse" müssen einige wichtigen Faktoren zusammen spielen.

Hierbei muss ein bestimmtes Ambienté vor liegen; vergleichbar mit dem "Alt- Neubauphänomen"; eine stark sentimentale Bindung begünstigt Spukvorkommen und ein besonders energetischer Ort, macht Spuk erst richtig möglich.

Es scheiden sich zudem stark die Meinungen, was einen tatsächlichen Spukort ausmacht.

Bei der "Knochenkirche" fällt ein sehr wichtiger Faktor weg; das Ambienté!! Durch das "liebevoll" gestaltete innenleben der Unterkirche, wirkt alles eher nach Museum, als nach Mausuleum. Dadurch wird doch sehr viel Energie übersehen, die eventuell vorliegen mag. Auch die Beeinflussung von Außen fehlt ein wenig, was eben Strahlen- und Magnetmessungen ergaben.

Das Ossarium selbst, wurde nicht immer künstlerisch genutzt, wie man beim historischen Teil nachlesen kann. Viele Verstorbene hatten ein sehr tragisches Ende gefunden; sei dies durch die Pest oder aber diverse Kriege verursacht. Die Gemüter scheiden sich sehr stark, ob hier die Grenze zur Pietätlosigkeit ausgedehnt wurde, oder aber ob es eine würdevolle Bestattungsart sei.

Derzeit ist die Kirche umhüllt von einem Baugerüst.

Betritt man die kleine Kapelle im Obergeschoss, wird einem auch sehr schnell klar, weshalb. Die gesamte Kirche sackt nach vorne ab und droht ins Ossarium einzustürzen. Ob dies reparabel ist, wird die Zeit weisen.

Mehr über den Besuch in der "Knochenkirche" erfahren Sie in unserem Vereinsforum


 

Vienna Ghosthunters - Verein für paranormale Untersuchungen